Am 1. September 1956 trafen sich alle, die keine hinreichenden oder gar keine lateinischen /griechischen Sprachkenntnisse auf der staatlichen Oberschule erwerben konnten, wieder in Halle beim Sprachenkurs. Adolf Brockhoff, der Studentenpfarre von Halle, war unser Chef. Wir lebten in Wohngemeinschaften. Messe, Frühstück, Unterricht und Mittagessen war in den Räumen der Studentengemeinde.3 persionierte Oberstudienräte standen vor der Aufgabe, uns die alten Sprachen beizubringen, obwohl wir nicht wussten, welchen Sinn das haben sollte..
1954: Aufeinmal war ich ein Priesteramtskandidat, nachdem der Erfurter Weihbischof, Joseph Freusberg, meinen Antrag zum Theologiestudium akzeptiert hatte. Sogleich wurde ich verpflichtet, an einem sechswöchigen Einführungskurs in Bad Kösen teilzunehmen. Mehr als 50 junge Männer aus der ganzen katholischen Kirche der DDR übten sich nun unter der Leitung des damaligen Magdeburger Seelsorgeamtsleiters, Hugo Aufderbeck, im geistlichen Leben. Im Unterschied zu meinen Mitseminaristen aus den katholischen Gebieten Eichsfeld, Rhön und Sorbei gehörte ich zu denen, die aus der Diasporakirche kamen. Kindheit und Jugend waren entscheidend von dem Leben der katholischen Gemeinde Weimar und der hier praktizierten Jugendarbeit geprägt. Zwischen dieser Welt und der Erfahrung der sozialistisch – atheistisch – militaristisch geprägten Oberschule gab es keinerlei Berührungspunkte. In der Woche an den Vormittagen waren wir in die Schule nahtlos eingefügt. Abends, am Wochenende, an Feiertagen und in den Ferien gehörte unser Herz der Kirche. Weiterlesen »
Tags: Spiritualität
Vorbemerkung
Mit der Insolvenz des Hedwig – Dransfeld Hauses am 7. Oktober 2003 ging die 78jährige Geschichte des Hedwig – Dransfeld – Hauses in Bendorf zu Ende. Nach der Insolvenz bestimmte der vom Amtsgericht eingesetzte Insolvenzverwalter das Geschehen und von diesem erhielt die Gesellschaft für Geschichte und Heimatkunde von Bendorf und Umgebung e.V. (GGH) freundlicherweise Zugang zu allen Räumen, um nach noch vorhandenen Altakten des HDH zu suchen und diese zu sichten. Wichtige Akten konnten so gerettet werden und sind mittlerweile in einem eigenen Findbuch im Landeshauptarchiv Rommersdorf aufgeführt. In diesem Zusammenhang suchte Dieter Kittlauß nach Akten aus der Zeit des Jugendbundes vor 1939 und fand u.a. einen DIN A 4-Ordner mit Originalbriefen und Dokumenten in einer Dachkammer des ehemaligen Mütterkurheimes unter einem großen Stapel von Bauakten. Nach Durchsicht aller Unterlagen ist es möglich, die Geschichte des Jugendbundes darzustellen. Weiterlesen »
Tags: Anna Vogt, Fraeuenbewegung, Hedwig-Dransfeld Haus, Katholische Kirche, Katholischer Frauenbund; Jugenbund
Das Volk Israel war überzeugt, dass es kein Zufall war, dass die früheren Generationen Schritt für Schritt JAHWE (יהוח) als ihren und den einzigen Gott erkannt hatten. Sie sahen darin die Auserwählung aus den Völkern, damit das Vertrauen auf Gott in der ganzen Menschheit erhalten bliebe. Jesus war galiläischer Jude und fühlte in sich die Berufung wie die früheren Propheten Hosea, Elias, Jeremias, Jesaja und Hesekiel, sein Volk zu seinen religiösen Wurzeln zurückzuführen. Mit seinem Jünger- und Freundeskreis scharte er um sich eine Gruppe von Menschen, sich seiner Aufgabe anschlossen. Aber nach anfänglicher Begeisterung wendet sich das Volk ISRAEL von Jesus wieder ab und die religiösen Führer spielen schließlich Jesus den Römern als Anarchist und Terrorist zu. Mit der Hinrichtung am Kreuz scheint Jesus als Mensch und Prophet gescheitert zu sein. Aber seine Gruppe lebt in einem visionären Bewusstsein, dass sie jetzt berufen sind, die Rolle Jesu weiter zu führen. Sie sind überzeugt, dass Jesus nach seinem Tod zu ihnen Verbindung hat. Weiterlesen »
Tags: Kirche
Die Kapelle zur hl Petronella in
Dirlau in ihrer heutigen Form
In der sog. Gemeinderegel im 1. Timotheusbrief ist neben Diakonen und Ältesten auch vom Episcopos (επισκοποσ > Leiter, Aufseher) die Rede. Unter den für den Episcopos genannten Kriterien steht auch die Forderung, ein episcopos solle der Mann einer Frau sein. Mit Rücksicht auf den Gesamtkatalog im Text neigen die heutigen Exegeten dazu, dies nicht mehr im Sinne von succzessiver Polygamie sondern im Sinne von Monogamie zu erklären, d.h. der Bischof solle nicht mehrere Frauen gleichzeitig haben, wie dies damals offensichtlich möglich bzw. üblich war, also nur mit einer Frau leben. Weiterlesen »
Tags: Hl. Petronella, Katholischer Priester, Zölibat
1. Der Weg zur Insolvenz
2. Die Vereinsform als strukturelle Bruchstelle des HDH
3. Die Personalentwicklungen im Vorstand
4. Die Fehlentscheidungen um die Gesamtleitung
5. Personalentwicklungen im HDH (hausintern)
6. Die besonderen Beziehungen zwischen HDH und Bistum Trier
7. Die Schussfahrt in die Insolvenz
8. Resümee
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1. Der Weg zur Insolvenz
Dieses Bild beschreibt die Situation. Die Kapelle war einmal für Tausende Menschen aus ganz Europa ein Ort unserer aller Spiritualität. Nun wächst Gras über die Stufen.
Die Insolvenz des Bendorfer Hedwig-Dransfeld-Hauses (HDH) kam nicht über Nacht und war ein typisches Beispiel für Missmanagement und geistigen Niedergang. Durch das letzte der drei großen Sanierungsprogramme[1] war das HDH zwar 72 /73 finanziell ins Schlingern gekommen, aber einer konzertierten Kraftanstrengung von Leitung, Mitarbeitenden, Vorstand, Kuratorium und Freundeskreis wurde die Gefahr des finanziellen Kollapses durch einen umfassenden Kostenverbesserungsprozess (KVP) abgewendet. Das Bistum Trier leistete Hilfe, indem es die Kosten für das Coaching übernahm. Bereits der Bericht des Wirtschaftsprüfers hatte für das Geschäftsjahr 1995 festgestellt: „Die seit 1994 eingetretene Verbesserung der Finanzlage des Berichtsjahres konnte auch in 1995 fortgesetzt werden“[2]. Auch der Prüfbericht für 1996 attestierte ausdrücklich und uneingeschränkt „die solide Finanzstruktur des Vereins“ und wies ein wirtschaftliches Ergebnis von 467.292,62 DM aus.[3] Weiterlesen »
Tags: Bendorf, Hedwig-Dransfeld Haus, Insolvenz