Nachdenkliches zum Weihnachtsfest

Liebe Freundinnen und Freunde,
allen in nah und fern,
zu allen Zeiten war es Brauch, sich an Festtagen und zu besonderen Anlässen. Briefe zu schreiben. Ganz in dieser Tradition, schicke ich meinen Weihnachtsbrief, der aus einer Reihe von Beiträgen bei facebook entstanden ist.

Unsere Krippe stammt aus Ägypten

Unsere Krippe stammt aus Ägypten

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Posted by Kittlauss on Jan 18th 2016 | Filed in Aktuell | Kommentare deaktiviert für Nachdenkliches zum Weihnachtsfest

Dieter Kittlauss

ProfileWas wir nie verlieren dürfen, ist unsere Zuversicht. Was wir immer brauchen, ist Solidarität. (Autor unbekannt)

Weihnachten im Sommer. Das Weihnachtsfest im Wechsel der Zeiten.

Am Weihnachtsabend. Carl Larsson 1904 Wikipedia

Am Weihnachtsabend. Carl Larsson 1904 Wikipedia

Mit acht Jahren habe ich Weihnachten noch in Breslau erlebt. Damals gab es schon seit Allerheiligen die großen Schneehaufen am Straßenrand und mit meinem Bruder fuhr ich Schlitten an der Oder. Heute haben wir uns daran gewöhnt, dass die Klimaerwärmung bei uns den Winter verschoben, wenn nicht sogar aufgehoben hat. Es ist nicht selten, dass die Gänseblümchen blühen, wenn wir das wunderbare Lied „Leise rieselt der Schnee“ singen. Doch „Weihnachten im Sommer“ hat eine lange Geschichte. Lukas erzählt in seiner Kindheitsgeschichte Jesu, wie die Hirten bei ihren Schafen auf dem Felde sind. Nein, sie schlafen nicht bei ihrer Herde, sie sind wach, denn es ist Zeit der Lämmergeburten und das heißt, es ist Sommer. Für den Kirchenvater Clemens von Alexandrien (ca. 150 – 214) lag der Geburtstag Jesu zwischen Ostern und Pfingsten. Dahinter standen die jüdische Überzeugung, dass bei wichtigen Menschen Geburt und Tod zeitlich nahe beieinander liegen, wenn nicht sogar übereinstimmen. Weiterlesen »

Posted by Kittlauss on Dez 20th 2015 | Filed in Aktuell,Christologie | Kommentare deaktiviert für Weihnachten im Sommer. Das Weihnachtsfest im Wechsel der Zeiten.

Genesis 3,20 in rabbinischer Exegese

Der hebräische Text Genesis 3,20 ist so zu übersetzen:
„Der von der Erde (Adàm – Adam`äh >Ackerboden) nannte seine Frau Leben (Chaw`äh), denn sie wurde die Mutter aller Lebendigen“.
Dass die Übersetzung von Chaw`äh mit „Leben“ richtig ist, wussten bereits die Autoren der Septuaginta (LXX), deshalb übersetzten sie mit ζωή (>Zoe> Leben). Die Vulgata übernahm das hebräische Wort und latinisierte es zu EVA.
Aus diesem Text zogen die Rabbinen den Schluss, dass die Ehe für alle Menschen verpflichtend sei und fügten Genesis 2,18 „ Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt“ als weiteren Beweis dazu.
Im Hellenismus werden die biblischen Texte kulturell umgedeutet. Bei Philon von Alexandrien, einem der berühmten jüdischen Philosophen und Theologen in der Zeitenwende, finden wir ein deutliches Beispiel:
Adam = Vernunft.
Eva = Sinnlichkeit.
Die Schlange = Sexuelles Begehren (Lust).

Je mehr sich die junge Kirche von ihrer jüdischen Wurzel entfernte, umso mehr verinnerlichte sie die hellenistischen Deutungen. Nicht mehr das Zusammenleben von Mann und Frau ist der Wille des Schöpfers sondern das Single-Dasein. Die Caelibati (>lat. Caelebs = ehelos) werden zum Idealtyp des erlösten Menschen.

Posted by Kittlauss on Dez 14th 2015 | Filed in Biblische Studien,Theologie,Was das Leben angeht | Kommentare deaktiviert für Genesis 3,20 in rabbinischer Exegese

Die Rückkkehr der russischen Wittgenstein nach Deutschland

 

ter Sohn des kaiserlich russischen Feldmarschalls Fürst Ludwig Adolph Peter aus einem jüngeren Zweig der Berleburger Linie, kehrte 1848 mit seiner Gemahlin Leonilla Barjatinsky (1816–1918) aus Russland zurück, erhielt vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. die Burg Sayn geschenkt und erwarb 1848 auch das am Fuß des Burgberges gelegene, im Kern mittelalterliche und später barock umgestaltete Herrenhaus, das zuletzt der Familie Boos von Waldeck gehört hatte. Noch im selben Jahr beauftragte der Fürst gemeinsam mit seiner russischen Frau Leonilla den französischen Architekten François Joseph Girard, den späteren Generalintendanten des Louvre in Paris, das Herrenhaus gemäß dem Zeitgeschmack im Stil der Neugotik zu einem Schloss umzubauen und zu erweitern. An seinem Ostende wurde durch Hermann Nebel von 1860 bis 1862 eine Doppel-Kapelle nach dem Vorbild der Sainte-Chapelle errichtet. Das Schloss wurde im Zweiten Weltkrieg kurz vor Kriegsende stark beschädigt. Es verfiel zur Ruine, nur die Außenmauern blieben erhalten, die Kapelle bleib weitgehend unbeschädigt. Erst in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der Wiederaufbau geplant und unter Wiederherstellung der alten Bausubstanz durchgeführt. Im Jahr 2000 wurden die Arbeiten abgeschlossen. Heutiger Eigentümer ist Alexander Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn.

Schloss Sayn, (Sammlung Duncker Wikimedia).  Fürst Ludwig Adolph Friedrich zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (1799–1866), ältester Sohn des kaiserlich russischen Feldmarschalls Fürst Ludwig Adolph Peter, kehrte 1848 mit seiner Gemahlin, der russischen Fürstin Leonilla Barjatinsky (1816–1918) aus Russland nach Deutschland zurück. Er erhielt vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. die verfallene Burg Sayn, den Stammsitz seiner Vorfahren, geschenkt und kaufte von der Familie Boos von Waldeck das Herrenhaus am Fuß des Burgberges. Dieses ließ er durch den französischen Architekten François Joseph Girard im Stil der Neugotik umbauen. 1860 wurde nach dem Vorbild der Chapelle Saint Etienne eine Doppelkapelle angebaut. Das Schloss wurde im Zweiten Weltkrieg kurz vor Kriegsende stark beschädigt. In den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts erfolgte mit staatlicher Förderung der Wiederaufbau.

 

 

Hintergrund

Die Aussiedlung der Seitenlinie Sayn-Wittgenstein-Berleburg-Ludwigsburg nach Russland und deren (teilweiser) Rückkehr nach Deutschland ist ein Teil  deutscher Geschichte und auch für die Heimatgeschichte bedeutsam. Mit dieser kleinen Studie wurde ein lesbarer Gesamtüberblick erstellt. Wichtige historische Ereignisse wie die Befreiungsbewegung gegen Napoleon, die Restauration durch den Wiener Kongress und die schrittweise Abschaffung von Adelsprivilegien sind der zeitgeschichtliche Hintergrund. Weiterlesen »

Posted by Kittlauss on Dez 2nd 2015 | Filed in Bendorfer Heimatgeschichte,Heimatgeschichte | Kommentare deaktiviert für Die Rückkkehr der russischen Wittgenstein nach Deutschland

Der Schoß ist fruchtbar. Wurzeln und Formen des Antisemitismus als bleibende Aufgabe der Heimatforschung

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Am Beispiel des Artikels „Juden in Bendorf“ des Bendorfer Schulrektors Heuser, abgedruckt in der Beilage der Bendorfer Zeitung am 3.6.1939, soll die Verwurzelung des Antisemitismus in Deutschland bewusst gemacht und als bleibende Aufgabe der Heimatforschung erläutert werden.

Judenhass und Judenfurcht gab es bereits in der Antike. Es war die Andersartigkeit des jüdischen Lebens, die die Entstehung ständig neuer Zerrbilder vom „Ewigen und hässlichen Juden“ begünstigte. Durch die christliche Kirche erhielten die Juden das Kainsmal der Gottesmörder. Der Text aus dem Matthäusevangelium „Da rief das ganze Volk: Sein Blut komme über uns und seine Kinder!“ diente als Beleg. Die Theologie entwickelt das etwas vornehmere Bild von der Synagoge und der Ekklesia. In dem Lehrbuch „Hortus Deliciarum“ (>Garten der Köstlichkeiten) der Äbtissin Herad von Landsberg im 12 Jahrhundert sind Kirche und Synagoge als zwei reitende Frauengestalten dargestellt. Links vom Kreuz die triumphierende Kirche, rechts die Synagoge. Der Vergleich der beiden Frauen zeigt die tiefe Verachtung des Judentums. Die verschleierte und mit einem blutroten Gewand bekleidete Synagoge reitet auf einem kraftlosen Esel, der entsetzt auf ein Skelett in einem offenen Sarg schaut. Im Arm hält sie ein Messer (Beschneidung), ein Opfertier (>Opferkult) und ein Buch (> Thora). Ganz im Gegensatz dazu die triumphierende Ecclesia. Weiterlesen »

Posted by Kittlauss on Okt 1st 2015 | Filed in Heimatgeschichte | Kommentare deaktiviert für Der Schoß ist fruchtbar. Wurzeln und Formen des Antisemitismus als bleibende Aufgabe der Heimatforschung

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