Meditation über unser Leben
Unsere Mutter Erde ist voller Ideen über die Formen und Farben ihrer Kinder und sie lässt sich nicht entmutigen. Dabei verbirgt sie nicht, dass die Lebensprinzipien dieser Fülle wie eine Büchse der Pandorra ist, aus der Tod, Vernichtung und Verdrängung hervorkriechen. Alle diese wunderbaren Wesen des Lebendigen haben nur Seinskraft für eine bestimmte Zeit, dann kehren sie zurück in den Kreislauf des Werdens und Vergehens. Die Frage stellt sich jeden Tag neu, ob wir Menschen eine Sonderrolle spielen, weil wir die Speerspitze der Evolution sind? Sie beschäftigt alle Menschen, weil es alle Menschen betrifft. Nachdem ich gut 60 Jahre im traditionellen Kirchenglauben Ostern gefeiert habe, beginnt sich bei mir in meinen alten Tagen (ich werde 77) die Frage zu verdichten, ob wir Menschen mit dem Glauben an ewiges Leben vielleicht sehr hochmütig sind? Ist es nicht viel harmonischer, wenn wir bis in den Tod Kinder dieser Erde bleiben und deshalb zurückgeführt werden in den Ursprung, aus dem wir gekommen sind? Durch die Zeugung unserer Eltern sind wir als neues Leben entstanden, durch unseren Tod gehen wir zurück in die Natur. Unser Geist stirbt mit unserem Körper, unsere Seele vereinigt sich wieder mit ihrem Ursprung und unser Körper wird Rohstoff für das neue Leben. Und wo bleibt hier unser Glaube? Vielleicht müssen wir zurückfinden zum ursprünglichen jüdischen Glauben, dass wir in Gottes Hand liegen während unser ganzen Lebensreise. Und weil ER/Sie/ES es gut meint mit uns, brauchen wir keine Angst haben – weder vor den vielen Gefahrenunterwegs noch vom Ende. Die innere Mitte der Schöpfung, die wir Gott nennen, schenkt uns das Leben und nimmt es wieder zurück. um uns zurückzuholen. Wir leben von den Toten, von ihrem Wissen, ihrem Glauben, ihrer Lebenskraft und wir sind berufen, alles was wir sind und haben, an die nächste Generation weiterzugeben. Wie jede Reise hat auch unsere Lebensreise einen Anfang und ein Ende. Tröstlich, dass wir nicht allein sind. Wir gehen Hand in Hand mit den anderen Menschen. Mutig schauen wir zu den Gipfeln des Lebens vor uns und mutig schauen wir den Abgründen ins Angesicht. So ist das Leben, zeitlich begrenzt, nie ganz hässlich und nie ganz schön, und doch immer ein wunderbares Geschenk.