Halleluja – kurze Betrachtung zu Ostern

Halleluja ist der Jubelruf der hebräischen Psalmen. Hallelu-Jah הַלְּלוּיָהּ . Das Hallelu ist der plurale Imperativ von hillel = preisen. Jah ist die Kurzform von Jahve, dem Tetragramm, das fromme Juden mit Adonai „mein Herr“ aussprechen. YHWH.svg

Ins Griechische (das kein H kennt) wurde der Jubelruf übersetzt mit „αλληλούια“.  Die Übersetzung ins Lateinische ergab sich problemlos: Alleluja.

Also: HALLELUJA PREISET DEN HERRN:

Das Buch der Psalmen endet mit dem Halleluja: : „Alles, was atmet, lobe den Herrn! Halleluja“ (Psalm 150,6)

Die Jesusjünger waren Juden und sangen das Halleluja, weil sie die Vision hatten, dass der gekreuzigte Meister, der Gottessohn Jesus von Nazareth,  in die Herrlichkeit Gottes eingegangen ist. Sie waren überzeugt, dass sich damit der Himmel für alle geöffnet hat. Zweitausend Jahre singen die Christen schon das Halleluja. Heute geht es uns nicht mehr so leicht über die Lippen. Wir tun uns schwer mit der mythologischen Sprache der Bibel. Rainer Kunze hat das in einem Gedicht ausgedrückt:

Ostern
Die glocken läuteten,
als überschlügen sie sich vor freude
über das leere grab
 
Darüber, dass einmal
etwas so tröstliches gelang,
 
und dass das staunen währt
seit zweitausend jahren
 
Doch obwohl die glocken
so heftig gegen die mitternacht hämmerten –
nichts an finsternis sprang ab
 

Erschwerend kommt dazu, dass wir durch die Medien ständig Wissende der Sünde sind. Hannah Arendt war überzeugt, dass das Böse auch die Guten infiziert.

Was lässt uns das Halleluja singen?

Wenn ich ganz ruhig werde, in mich hinein höre und mich dem Rhythmus meines Atems anpasse, dann höre ich eine Stimme: Du bist nicht allein!

Es ist das tiefe Wissen in mir, dass mir nicht nur das Leben geschenkt wurde, sondern dass ich auch trotz aller Gefahren und Bedrohungen getragen werde. In der jüdischen Mystik gibt es  dafür das Bild von der „Hand Gottes“. Der Priestermaler Sieger Köder hat dazu ein Bild gemalt.

Sieger Köder Geborgen in den Händen Gottes

Sieger Köder „Geborgen in den Händen Gottes“. nach TinEye für den nichtkommerziellen Gebrauch freigegeben.

Es gibt ein altes Osterlied aus dem 14. Jahrhundert: „Wir wollen alle fröhlich sein in dieser österlichen Zeit, denn unser Heil hat Gott bereit.  Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja. Gelobt sei Christus, Mariens Sohn.“

Halleluja. Frohe Ostern. Schalom. Salam. Pax vobis.

 

 

Kittlauss Apr 1st 2013 03:07 pm Aktuell,Spiritualität und,Was das Leben angeht Keine Kommentare bisher Facebook Kommentare

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