CHRISTLICHE TRILOGIE „Schöpfung, Erlösung, Vollendung“

(Diese Studie ist 2004 zum ersten Mal veröffentlicht worden)

Schöpfung

 

Auf der Homepage der Benediktiner in der Wüste von Neumexico (USA) findet sich ein Bild des göttlichen Schöpfers, der mit der Welt spielerisch umgeht. Eine ausschließliche Urherbschaft konnte nicht festgestellt werden.

„Als Anfang schuf die Gottheit die Himmel und die Erde, die Erde aber war tohuwabohu“, dies war das Glaubensbekenntnis der jüdischen Priestergelehrten im Babylonischen Exil, vor mehr als 2500 Jahren niedergeschrieben. Damals war die Erde noch überschaubar und auch der sichtbare Himmel war vertraut: „ Seh’ ich den Himmel, das Werk deiner Finger, Mond und Sterne, die du befestigst (Ps 8,4).

Erste Frage: Sind diese „uralten“ Überlieferungen über den Schöpfungsglauben für uns Menschen des dritten Jahrtausends noch bedeutsam? 

Im Unterschied zu den Religionskritikern des vorigen Jahrtausends haben wir heute wieder mehr Verständnis für den Wert von Religion und damit auch mehr Respekt vor den Generationen vor uns. Diese hatten ja oft nicht nur ein erstaunliches Wissen über die Abläufe in unserer Welt, über die Wiederkehr von Planeten und Kometen, sondern auch über die Kunst zu leben und zu sterben wie über die Fähigkeit, das zwischenmenschliche Leben zu ordnen. Zwar nahmen sie die Welt über sich und um sich herum lediglich mit ihren Sinnen wahr, also ohne Hubble – Teleskop und ohne Elektronenmikroskop, aber darin bewegten sie sich im Rahmen unserer Alltagserfahrung. Denn auch für uns geht die Sonne auf und der Mond steht voll am Himmel und die Sternenbilder ziehen ihre Bahn. Auch unsere Welt ist im alltäglichen Leben eine Welt nach dem Augenschein, weil wir sinn – verhaftete Menschen sind. Was wir sehen, riechen, schmecken, spüren  und betasten können, das ist für uns immer real, anderes begreifen wir nur aus seinen Wirkungen. Dennoch haben sich die Menschen auf ihrem Weg durch die Jahrtausende immer Gedanken gemacht, was „die Welt zusammenhält“, sie fragten nach dem inneren Sinn unserer Welt, nach der Bedeutung unseres jetzigen Lebens und seiner Perspektive im Angsicht des Todes für einen jeden. Das ist heute nicht anders als früher.

Aber bei allem Respekt vor den Vorfahren, müssen wir die Frage nach der Aktualität dieser alten, oft in mythologischer Sprache verfassten Vorstellungen stellen. Das ist mit dieser ersten Frage gemeint.

Bei der Beantwortung dieser Frage hilft uns die neuzeitliche Bibelwissenschaft. Ähnlich wie die Kraftfahrzeug – Unfallforschung, die einen Unfall über die einzelnen Phasen des Unfallgeschehens zurückrollt, um zu der ursprünglichen Ausgangslage des Geschehens zu kommen, wickelt die Bibelwissenschaft die alten Texte von der Gegenwart bis in die ferne Vergangenheit zurück, sucht nach Spuren, Indizien und überlieferten Parallelzeugnissen. Deshalb verstehen wir die Phasen der Überlieferung und den ursprünglich gemeinten Sinn heute besser als die Theologen früherer Zeit. Dies gilt auch für den 1. Schöpfungsbericht des Genesisbuches. Wenn wir einmal in einem Gedankenexperiment das Siebentage – Schema von dem Text ablösen (was durchaus ein berechtigtes Verfahren ist, da die sieben Tage aus einem additiven kultischen Interesse stammen )  kommen wir auf eine erstaunliche Tatsache: Das ursprüngliche CREDO dieser jüdischen Priestergelehrten ist keineswegs Mythologie sondern in einer für die damalige Zeit erstaunlich modernen Wissenschaftssprache verfasst. Mit ihren Kenntnissen haben sie unsere Welt als ein Abhängigkeitsphänomen umschrieben;  also: Alles was wir um uns herum sehen, hier auf der Erde, in den Meeren, in der Luft und dort oben am gestirnten Himmel, und dazu auch wir Menschen selbst, einfach alles, was wir mit unseren Sinnen erfassen können, hat nicht seinen Existenzgrund in sich sondern in Gott als seinem Urgrund. Die Frage nach der innersten Mitte unserer Welt, die alles zusammenhält, wird in Gen 1 mit erstaunlicher Präzision gestellt und beantwortet.

Zweite Frage: Welchen Wirklichkeitsgehalt hat der  jüdische Schöpfungsglauben, der auch für uns Christen der unsere ist?

Glücklicherweise brauchen wir uns nicht mehr mit den vielen, zeitgebundenen Theorien über das Ableben von Religion auseinandersetzen. Neuzeitliche Verhaltensforschung geht ja sogar davon aus, dass Religion genetisch im Menschen verankert sei bzw. in der Sprache der Philosophie ein Existential des Menschen darstelle. Nein, diese grundsätzliche Religionskritik auch in dem Sinne, dass Religion aufgrund bestehender Machtverhältnisse lediglich Volksverdummung sei, ist nicht unser Problem. Die Frage nach der Aktualität des Schöpfungsglaubens stellt sich uns heute anders, aber damit vielleicht auch radikaler:

Hat dieser Kosmos, den wir sowohl in seiner räumlichen Dimension wie in seiner zeitlichen Entwicklung – also mit Blick zurück in die Anfänge der Galaxien –jeden Tag besser wahrnehmen, der aber gleichzeitig sowohl in seiner Makro- wie in seiner Mikrostrukturimmer geheimnisvoller und unüberschaubarer wird,seinen Grund in sich, so dass wir  die traditionell religiöse Vorstellung des Schöpfungsglaubens nicht mehr benötigen? Anders gesagt: Sind die Erklärungsmodelle der Welt „ durch einen Schöpfer“  für uns noch nützlich und hilfreich?

Um uns einer Antwort zu nähern müssen wir zunächst einige Abgrenzungen vornehmen:  

a) Im Unterschied zu den früheren Generationen sind wir auf das Schalenmodell der Welt nicht angewiesen, also dass die Erdscheibe im Wasser schwimmt und sich darüber das Himmelsgewölbe mit seinen verschiedenen Spären, d.h. der Welt Gottes, ausspannt. Wir müssen uns auch nicht mit dem geozentrischen Weltbild auseinandersetzen. Die Sonde Cassini reiste mit einer unwahrscheinlichen Geschwindigkeit siebenundeinhalb Jahre hin und her durch unser Planetensystem bis zum Planeten Saturn und lieferte uns dann durch den Satelliten Huygens Fotos vom Saturnmond Titan. Minuten später sahen wir diese im Internet. Ja, so groß ist die Planetenwelt unseres Sonnensystems, und doch ist dieses wiederum so klein angesichts des Kosmos, in den wir mit dem Hubble – Teleskop immer weiter hinein und immer weiter zurück (was noch aufregender ist) schauen.

b) Die christlichen Kirchen haben alle Versuche einer gnostischen Weltdeutung, wonach die Schöpfung zum guten Teil missglückt sei und deshalb der Erlösung bedarf, nach langen Auseinandersetzungen letzten Endes immer absolut abgewiesen. Der einen Schöpfung entspricht der eine Schöpfer – dies ist unaufgebbarer Grundsatz des Schöpfungsglaubens.

c) Auch die traditionelle Aufteilung der Schöpfung in Diesseits und Jenseits ist für heutige Theologie kein ernsthaftes Problem. Zwar haben wir nur Zugang zu der raum – zeitlichen Dimension der Welt, dies schließt aber keineswegs aus, dass zu diesem uns zugänglichen Diesseits ein Jenseits als Ziel der Schöpfung gehört.Bereits der (von seiner katholischen Kirche nicht geliebte) Jesuit Teilhard de Chardin verstand die Schöpfung als einen Prozess auf ein Ziel (Punkt Omega) hin. Auch die Evolutionstheorie als Erklärungsmodell für die Entwicklung des Lebens ist deshalb mit diesem Verständnis der Schöpfung voll zu vereinbaren. Ein ganz einfaches Beispiel aus unserem Alltag kann uns helfen, das hier Gemeinte zu verstehen. Wir sitzen im Wohnzimmer und werden umflutet von Stimmen, Tönen, Farben, Berichten, sprechenden und singenden Menschen … und merken doch nichts von dem. Dann schalten wir den Fernseher an und aufeinmal sind wir mitten in einer Welt, die weder räumliche noch zeitliche Grenzen hat.

Nach diesen Abgrenzungen ist es geboten, die vielleicht schwierigste Frage des Schöpfungsglaubens anzusprechen, gemeint ist die Personalität des Schöpfers. Für die jüdischen Priestergelehrten war Gott immer ein DU, ein Gegenüber. Die ganze hebräische Bibeltradition berichtet durch die Jahrhunderte von der Erfahrung des lebendigen Gottes: Gott spricht, zürnt, straft, hilft und verheißt, er wendet uns sein Antlitz zu und wendet sich ab; besonders die Psalmen spiegeln diese Überzeugung wieder, dass Jahve zu seiner Schöpfung, zu uns Menschen und in besonderer Weise zu seinem auserwählten Volk Israel in einer Beziehung steht. Im jüdischen Glauben ist Gott weder der unbewegliche Beweger der griechischen Philosophie noch das Summum bonum  (das höchste Gut) mittelalterlicher Scholastik, auch nicht der Gott des neuzeitlichen Deismus, der zu seiner Schöpfung keine Beziehung hat; sondern Jahve ist IMMER – BEI  – SEINEM – VOLK, wie es der Name ausdrückt. Aber es gehört auch zum jüdischen Gottesglauben, dass Jahve der ganz Andere ist, unnahbar, unbegreiflich, unvorstellbar, für uns nicht direkt erfahrbar. Deshalb wurde schon sehr frühzeitig der Name Jahve nicht mehr ausgesprochen, sondern mit dem Wort Adonai (Herr) wiedergegeben, und oft auch nur durch eine Paraphrase umschrieben. In diesem Zusammenhang stand auch das Gebot, von Gott kein Bild zu machen. Hier spielte sicherlich die Abgrenzung von den anderen Religionen eine Rolle, aber letzter Sinn war das Wissen, dass Gott für uns nicht erreichbar ist. Leider hat das  Christentum diese Tabu’s aufgelöst. Der Trinitätsglaube mit seinen Spekulationen versuchte sogar, Gott in seiner personalen Mitte begrifflich zu beschreiben, und in der Kunst wurde nach der Jahrtausenwende neben dem (Leidens) Kruzifix auch die Darstellung der Trinität üblich (Gnadenstuhl). In dem Moment, wo sich der Glaube abschwächte, konnte  diese  Gottesdarstellung sogar verkommen und Gott zu einem alten Mann mit Bart werden. Erfreulicherweise gibt es im Christentum schon seit geraumer Zeit ein Umdenken. Dies gilt nicht nur für die Kunst, in der heute eine bildliche Darstellung von Gott – Vater kaum noch denkbar ist, sondern auch für die Theologie. Da ist auf der einen Seite das Suchen nach neuen Bildworten wie „Tiefe“  (Paul Tillich) oder „Geheimnis“  (Karl Rahner), auf der anderen Seite die (noch tastenden) Versuche der sogenannten atheistischen –apersonalen Theologie (z.B. der anglikanische US – Bischof Shelby Spong) sowie der sogenannten pluralistischen Theologie (z.B. John Hick). Dazu gehören auch die vorsichtigen Versuche,  die Glaubenszeugnisse der frühen Kirchen in ihrem eigentlichen Aussagegehalt besser zu verstehen; auf katholischer Seite z.B. Heinrich Fries, Wilhelm Thüsing, Hubertus Halbfas, Anton Vögtle, Hans Küng, Walter Simonis, Norbert Scholl, Rupert Lay, Eugen Drewermann, Herbert Haag – um nur einige Namen zu nennen, die für mich wichtig sind. Allerdings ist deutlich zu spüren, wie sich die Verantwortlichen in den Kirchen schwer tun und offensichtlich Angst haben, dass es zu einem zerstörerischen Einbruch kommt. Zweifellos befindet sich das Christentum (wie schon mehrmals) in einer großen Umbruchphase, deren Ergebnis nicht absehbar ist. Ganz wichtig ist auch der (in Distanz zur Katholischen Kirche lebende) katholische Theologe Willigis Jäger, der vom buddistischen Denken (ZEN) neue Zugänge zu Gott erschließen möchte. Bekannt geworden ist sein Bild: Gott ist das Meer und wir sind die Wellen. Bei aller Anerkennung der theologischen Anstrengungen dürfen wir aber nicht aus dem Blick verlieren, dass der Schöpfungsglaube nicht sicheres Wissen sondern religiöser Glaube ist. Es geht letztlich nicht um theoretisches Wissen, „Was die Welt zusammenhält“, sondern um eine Beziehung. Etwas überspitzt ausgedrückt: Es geht nicht um Gott sondern um uns, um mich, um dich, um das Schicksal unserer ganzen Welt. Wenn wir Geschöpfe eines Schöpfers sind, bedeutet dies Abhängigkeit, und wenn ja, dann steht als nächste Frage im Raum, wie sich diese Abhängigkeit auswirkt. Deshalb ist es gar nicht verwunderlich, dass selbst für Atheisten die Gottesfrage zentraler Punkt der Auseinandersetzung ist und deshalb der Kampf gegen Religion und Glauben so kämpferisch – intolerant geführt wird.

Dritte Frage: Welche Zugänge gibt es zum Schöpfer?

Jesus von Nazaret war durch und durch gläubiger Jude, also vom Jahveglauben seines Volkes tief geprägt. Die Frage, ob es Gott gibt, war für ihn nicht einmal denkbar. Aber wichtig war ihm die Frage, wie sich Gott zu uns verhält und wie wir ihm gegenüber treten sollen/müssen/dürfen. In dieser Hinsicht war Martin Luther, der große Theologe der Reformationsbewegung, mit seiner Frage nach dem gnädigen Gott ein echter Jünger Jesu. Für Teilhard de Chardin stand die Gottesfrage in einem ganz engen Bezug zu seinem naturwissenschaftlichen Denken. Er suchte nach einer Synthese von Glauben und Wissenschaft. Anders Dorothea Sölle mit ihrem Wort von der „Theologie nach Auschwitz“. Diese Beispiele sollen verdeutlichen, dass Gottes – Suchen immer sehr individuell ist. Dies zu verstehen, kann uns unsere Erfahrung aus zwischenmenschlichen Beziehungen verdeutlichen. Jede Beziehung zu einem Menschen, gestaltet sich individuell. Zu meiner Lebensgefährtin oder zu meinem Sohn habe ich eine andere Beziehung als zu meinen Mitbewohnern. Auch unsere Erfahrung vermittelt das: Der Mystiker sucht Gott anders als der aktiv im Leben Stehende; der Buddhist ist anders geprägt als der orthodoxe Jude oder der aus dem Geist der Aufklärung geprägte Humanist. Aber was alle Gott – Sucher verbindet, ist dieser Satz aus dem Johannesevangelium „ Wer die Wahrheit tut, kommt ans Licht“. (Joh 3,21). „Suchet nach Gott und euer Herz wird erstarken“, heißt es in einem Liedruf. Wer sich auf die Suche nach Gott macht, der hat in seinem Herzen eine tiefe Sehnsucht und ist zur Veränderung seines Lebens bereit. Die christlichen Kirchen waren oft in der Gefahr, diese Orthopraxis (wer die Wahrheit tut, kommt ans Licht) nur noch verbal zu betonen und dafür die Orthodoxie (wer die Wahrheit spricht, kommt ans Licht) in das Zentrum des Glaubens zu rücken, wobei  es nicht zu übersehen ist, dass es hier oft um Rechthaberei und Macht ging.

Ich will diesen Beitrag über den Schöpfungsglauben mit einer jüdischen Geschichte schließen, die Zvi Kolitz erzählte: „Mein Rabbi pflegte mir immer wieder die Geschichte von einem Juden zu erzählen, der mit Frau und Kind der spanischen Inquisition entkommen war und sich auf einem kleinen Boot über stürmische See zu einer steinigen Insel durchgeschlagen hatte. Da zuckte ein Blitz und erschlug die Frau. Da kam ein Sturmwind auf und wirbelte sein Kind ins Meer. Allein, elend, hinausgeworfen wie ein Stein, nackt und barfuß, vom Sturm gepeitscht, von Donnern und Blitzen geschreckt, die Haare zerzaust und die Hände zu Gott erhoben, ist der Jude seinen Weg weitergegangen auf die wüste Felseninsel und hat sich so an Gott gewandt: „Gott Israels“, sagte er, „ich bin hierher geflohen, dass ich Dir ungestört dienen kann; um Deine Gebote zu tun und Deinen Namen zu heiligen. Du aber tust alles, dass ich an Dich nicht glauben soll. Wenn Du aber meinen solltest, dass es Dir gelingen wird, mich mit diesen Versuchungen vom richtigen Weg abzubringen, ruf ich zu Dir, mein Gott und Gott meiner Eltern, dass es Dir alles nicht helfen wird. Magst Du mich auch beleidigen, magst Du mich auch züchtigen, magst Du mir auch wegnehmen das Teuerste und Beste, das ich habe auf der Welt und mich zu Tode peinigen – ich werde immer an Dich glauben. Ich werde dich immer lieb haben, immer – Dir selbst zum Trotz.“

Der Schöpfungsglaube hat viel mit Sehnsucht zu tun und vielleicht auch mit der inneren Gewissheit, dass nicht nur wir Gott brauchen sondern auch Er uns. Doch diese Geschichte kann erst in den nächsten Beiträgen erzählt werden.

Psalm 8

Herr, unser Herrscher,
wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde;
über den Himmel breitest du deine Hoheit aus.

Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge schaffst du dir Lob,
deinen Gegnern zum Trotz;
deine Feinde und Widersacher müssen verstummen.

Seh‘ ich den Himmel, das Werk deiner Finger,
Mond und Sterne, die du befestigt:

Was ist der Mensch, daß du an ihn denkst,
des Menschen Kind, daß du dich seiner annimmst?

Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott,
hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.

Du hast ihn als Herrscher eingesetzt über das Werk deiner Hände,
hast ihm alles zu Füßen gelegt:

All die Schafe, Ziegen und Rinder
und auch die wilden Tiere,

Die Vögel des Himmels und die Fische im Meer,
alles, was auf den Pfaden der Meere dahinzieht.

Herr, unser Herrscher,
wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde!

 

Erlösung

 

Ein Fresco über der Eingangstür einer serbo-kraoatischen Kapelle: Die Seelen der Gerechten in Gottes Hand. Eine ausschließliche Urheberschaft konnte nicht festgestellt werden.

Jesus von Nazaret starb in einem Alter zwischen 30 und 40 Jahren vor den Toren Jerusalems. Weil er störte, wurde er von den Machthabern seiner Welt beseitigt und zwar durch Kreuzigung in aller Öffentlichkeit, einer damals alltäglichen Hinrichtungsart. Nach Jesu Tod ließ die Jesusjünger die Frage nach dem Sinn dieses Todes nicht mehr los.  Dieses Nachdenken fand in den Schriften des Neuen Testamentes seinen ersten Niederschlag und reicht bis in unsere Zeit. Die Passionsgeschichten der Evangelien werden von heutigen Theologen als Teil der jeweiligen theologischen Komposition gedeutet. Dazu gehören auch die sogenannten Leidensvoraussagen. Nach dem Prinzip der dreifachen Steigerung finden wir bereits im Markusevangelium drei Abschnitte, in denen Jesus sein Leiden und Sterben voraussagt (Mk 8,31 – 33; 9,30-32; 10,32-34). Diese Texte sagen uns sehr viel über den Jesusglauben der Jesusjünger, jedoch weniger darüber, wie Jesus selbst seinen Tod verstanden hat. Dies genau war das Problem der frühen christlichen Kirche. Nach der neutestamentlichen Überlieferung kann es keinen Zweifel geben, dass es Jesus um die Beziehung zwischen Gott und uns Menschen ging. Mit dem Bildwort von der „Königsherrschaft Gottes“ wollte Jesus die Menschen in seiner Welt aufrütteln, nach dem wirklichen Willen Gottes zu fragen und das eigene Leben danach zu verändern. Das Judentum hatte damals viele Facetten, bekannt sind uns u.a. die Sadduzäer, Pharisäer, Zeloten und die Aszeten von Quumran, aber auch die korrupten Familien der Herodianer und  andere Kollaborateure mit den Römern. Die „Galliläer“ galten als fanatisch – national, man erkannte sie schon an ihrer Sprache (s. Lk 22,59); die Samariter wurden von den frommen Juden als religiöse Sektierer verachtet (die Parabel vom barmherzigen Samariter in Lk 10,30 – 37 wird zu den sogenannten echten Jesus – Worten gezählt). In dem Ratsherren Joseph von Arimathäa stellen alle vier Evangelien einen politischen Mandatsträger vor, der auf das Reich Gottes wartete (Mk 15,42ff) und in Nikodemus, einem „führenden Mann unter den Juden“, schildert das Johannesevangelium einen tiefsinnig – spirituellen  Menschen ( Joh 3,1-13). Wir wissen ziemlich genau über das Diasporajudentum Bescheid, dass die meisten Juden damals außerhalb Palästinas lebten, einen hohen Bildungsstand hatten und wegen ihrer Sittlichkeit und Theologie hochgeachtet und gleichzeitig wegen ihrer religiösen Kompromisslosigkeit  verachtet wurden (Alexandria im Nildelta mit seiner großen jüdischen Gemeinde war für viele der geistige Mittelpunkt der Welt). Alle bisherigen Versuche, Jesus in eine dieser Gruppen einzuordnen, erwiesen sich immer sehr schnell als plakativ. Da galt Jesus als jugendlicher Held (Römerzeit), als Richter, der auf den Wolken kommt („zu richten die Lebenden und die Toten“, heißt es im Glaubensbekenntnis), als Herrscher (Romanisches Kreuz) als Leidensmann (Leidenskreuz der Gotik)  als triumphierender Held (Barock), als Heiland (Neoklassik), als Weisheitslehrer (Aufklärung), als Sozialrevolutionär (Neuzeit) oder als Apokalyptiker ( Exegese des 19. Jahrhunderts). Vielleicht kommen wir Jesus am nächsten, wenn wir ihn in die prophetische Tradition Israels einreihen. Denn Markus berichtet in seinem Evangelium von einer ekstatisch erlebten Berufung Jesu bei der Bußtaufe durch den Täufer am Jordan: „Und als er aus dem Wasser emportauchte, sah er im selben Augenblick den Himmel sich auftun und den Geist wie eine Taube  auf sich herabschweben. Und eine Stimme aus dem Himmel: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich mein Wohlgefallen“. Diese komponierte Berufungsgeschichte spielt auf Psalm 27 und die Jesajaprophetie ( Je 6, 1ff; 42,1) an. Mit dem Hinweis auf Jesu Wüstenerfahrung (Mk 1,12f) gibt Markus anschließend den Hinweis, dass Jesus wie die Propheten mit dieser innerlich verspürten Berufung ins Reine kommen musste. Dann aber lässt Markus Jesus in die Öffentlichkeit seines galliläischen Heimatlandes treten: „Aber nachdem Johannes gefangen genommen war, kam Jesus nach Galliläa, verkündete die Frohbotschaft Gottes, indem er sagte:  Erfüllt ist die Zeit und nahe gekommen ist das Reich Gottes, denkt um und glaubt an die Frohbotschaft “ (Mk 1,14 – 15). Heutige Theologie ist sich einig, dass Markus mit diesem Satz die Sendung Jesu treffend und historisch zuverlässig beschreibt, gewissermaßen als Jesu Programm. Nicht zu klären ist, in welchem Maße Jesus apokalyptisch dachte, also von einer nahen Weltveränderung überzeugt war. Aber zweifellos war Jesus davon überzeugt, dass jeder Mensch auf Gott hin leben und so seinem Leben eine veränderte Richtung und damit auch eine bessere Qualität geben kann. Jesus sieht für jeden Menschen die Möglichkeit einer neuen und tieferen Gotteserfahrung (Lk17,20f).

Allerdings müssen wir heute ehrlicherweise zugeben, dass das historisch sichere Überlieferungsmaterial über Jesus ( Worte und Leben) sehr begrenzt ist. Dies liegt einfach daran, dass das ganze Neue Testament ein Bekenntnis des Christusglaubens ist und keine Geschichtsschreibung wie z.B. die Schriften des jüdischen Historikers Josephus Flavius. Aber die Geschichte der Jesusbewegung und der frühen christlichen Kirche überschauen wir mittlerweile sehr genau. Dabei gibt es ein Phänomen: Jesus bleibt in einer eigenartigen Unschärfe, während die frühe Kirche immer deutlichere Konturen bekommt. Dies gilt auch für Jesu Sterben. Ging Jesus bewusst und aus freier Entscheidung in den Hexenkessel des österlichen Jerusalems (Mt 21,10ff), wie es die Leidensvoraussagen interpretieren? Hat er die Gefahr unterschätzt, weil er die Begeisterung der Massen hinter sich wusste, wie es die Geschichte vom Einzug nach Jerusalem erklären könnte ( Mk 11, 1-10 par?) War Jesus innerlich resigniert, fühlte sich als Gescheiterter, so dass er sich passiv treiben ließ, wie es in der Ölbergsszene anklingt (Mk 14,32 ff par)? Oder fühlte sich Jesus angesichts des bevorstehenden Untergangs von Jerusalem (Mk 13,1f par) und vielleicht der ganzen Welt als der zukünftige Richter (Mt 25,31 – 46) oder als der apokalyptische Menschensohn der Danielprophetie (Dan 7,13)? Oder fühlte sich Jesus als das neue Opferlamm, durch dessen Tod die Geschichte der Welt gewendet wird ( Joh 1,29), um so als neuer Adam ( 1 Kor 15,22)  die Unheilsgeschichte seit Adam und Eva (Gen 3) zu durchbrechen? Alle diese Fragen werden die christlichen Kirchen in den folgenden zweitausend Jahren reflektieren und nach Antworten suchen.  Die Geschichte der christlichen Kirchen ist deshalb auch ein ständiges Ringen um diesen „Jesus den Christus“.

Das Schlüsselwort wurde das Wort „für“. Bereits alle neutestamentlichen Überlieferungen sahen in dem gewaltsamen Tod Jesu und unserem Leben einen direkten Zusammenhang:  „Für uns alle“ ( Röm 8,32), „für seine Kirche“ ( Eph 5,2.25), „für die Sünden“ (1 Petr 3,18), „für unsere Verfehlungen“ ( Röm 4,25), „für unsere Sünden gestorben gemäß der Schrift“ (1 Kor 15,3). Auch die alle vier Abendmahlsberichte (Mk 14,22ff, Mt 26,26ff, Lk 22, 15ff, 1 Kor 11, 23ff) verwenden dieses „für“. Es spricht sehr viel dafür, dass die ersten Christen dieses „Für uns“ im Kontext sowohl alttestamentlicher wie hellenistischer Vorstellungen verstanden haben. Vielleicht verstehen wir dieses Denken (vor 2000 Jahren!!) besser, wenn wir das Gemeinte einmal negativ formulieren: Jesus ist nicht Osiris, Jesus ist nicht Bacchus, Jesus ist nicht Prometheus, Jesus ist nicht nur einer von uns ……. Aber wer war er eigentlich?

Summarisch (und hier ohne nähere Erklärung) ist zu konstatieren: Die christliche Theologie hat aus diesem „Für“ ein umfangreiches, kompliziertes und für Nichttheologen schwer verstehbares Erklärungsmodell entwickelt (Christologie, Soteriologie) und daraus auch die Aufgabe der heilsmittelnden Rolle der Kirche abgeleitet (Ecclesiologie, Sacramentenlehre,). Wir haben keinen Grund, die Denkleistung und Frömmigkeit der früheren Generationen als bloße Spekulation abzutun, denn auch ihnen ging es um lebensbedeutsame Sinndeutung. Aber vielleicht müssen wir heute (weil wir Kinder des 3. Jahrtausends sind) einen neuen Zugang zu Jesus finden – vielleicht sogar einen „Low – Way“, indem wir die Ebenen des hohen theologischen Nachdenkens verlassen und uns dem Joshua aus Nazaret „Auge in Auge“ gegenüber stellen. Hier gibt es kein Patentrezept, hier gibt es auch Gefahren und Irrwege, aber wer nicht sucht, findet nicht.Ich bin davon überzeugt, dass wir vor der Alternative stehen, entweder Jesus als göttliche Ikone zu bestaunen oder ihn als Mensch wie ich und du in unser Blickfeld zu holen. Um nicht mißverstanden zu werden, soll hier ausdrücklich gesagt werden, dass wir keineswegs nur über die Theologie einen Zugang zu Jesus finden. Eine Wallfahrt (Santiago de Compostella + Kevelaer), die Kunst (Marc Chagll + Sieger Köder) oder die persönliche Spiritualität ( David Steindl – Rast + Frere Roger Schutz) sind in sich genauso gültige Wege zu Jesus wie alle Versuche, den  christlichen Glauben theologisch neu zu erschließen. Selbst die nichtchristlichen Religionen bieten Möglichkeiten der Annäherung an Jesus (Mahathma Ghandi , Shalom Ben Chorin, Dalai Lama, die Väter der islamischen Suffi – Bewegung ). Es ist damit auch nicht gesagt, dass frühere Generationen falsch lagen, dies zu behaupten, wäre ein Missverständnis. Es geht allein darum, dass wir – Menschen des 3. Jahrtausend – uns Jesus nähern können, ohne unser normales Denken und Empfinden abschalten zu müssen.

Dies gilt es weiter zu verdeutlichen.  Obwohl uns ( wie schon gesagt) die biblische Überlieferung des Neuen Testamentes nicht erkennen lässt, wie Jesus seinen Tod erlebte und deutete, gibt es einen Ansatzpunkt, durch den wir uns (übrigens historisch exakt)  Jesus annähern können: Seine Verankerung in der religiösen Tradition des Judentums. Denn die biblische Überlieferung gibt uns Gewissheit, dass Jesus durch und durch ein religiöser Jude war.  Dies bedeutete: Jesus hatte den Jahveglauben verinnerlicht, aber nicht abstrakt – philosophisch – theoretisch, sondern (wie auch alle heutigen Juden) in den vielen Gestalten der biblischen Überlieferung. Abraham hatte seine Heimat verlassen, um das Land zu finden, das ihm und seinen Nachkommen von Gott verheißen war(Gen 12,1ff). Mosche ging vor der Macht des ägyptischen Pharao nicht in die Knie (Ex 10,3ff). Ijob ließ sich durch unsägliches Leid in seinem Gottesglauben nicht beirren (Ijob 42,2).  Der jüdische Gerechte Elessar blieb standhaft bis zum Tod und wurde ein leuchtendes Beispiel für die Jugend. (2 Mak 6,18ff). Besonders wichtig war die Beschreibung der Rolle Israels als leidender Gottesknecht in der prophetischen Jesaja – Überlieferung (Jes 42,1ff) . Aber auch die Standhaftigkeit des Täufers Johannes hatte Jesus vor Augen. In dieser Tadition lebte Jesus. Selbst im Angesicht seiner Hinrichtung verlor er nicht das gläubige Vertrauen zu Gott und ließ sich nicht zu Verwünschung, Hass und Rachsucht verleiten (Lk 23,34). In der Offenbarung des Johannes , dem letzten Buch des Neuen Testamentes, wird Jesus an erster Stelle als „ der treue Zeuge“ genannt. (Offb 1,5). So ist es ganz biblische Tradition, wenn wir sagen: Jesus wurde in seinem Leben und in seinem Sterben ein Zeuge für das Leben, für Gott, für die vergangenen, gegenwärtigen und kommenden Generationen, für unsere Welt. Selbst wenn es banal klingt, möchte ich hier den Satz der Fernsehmoderatorin Nina Ruge zitieren: Es wird alles gut. Jesu Botschaft wird in den Schriften des Neuen Testamentes ausdrücklich als Frohbotschaft bezeichnet: Weil es Gott gibt und weil er so und nicht anders ist, deshalb können wir– in dieser oft so schrecklichen und grausamen Welt – leben und auch dem Tod ins Angesicht schauen.  Die neutestamentliche Tradition wurde deshalb nicht müde, für Jesus immer wieder neue Bilder zu erfinden, die alle mit dem Leben zu tun haben: Hirt, Retter, der neue Adam, Heiland, Eckstein, Richter, Menschensohn, Lamm Gottes, König, Herr, Weg, Wahrheit, Licht, Leben, Sohn Gottes, Logos. Und auch die folgenden Generationen suchten in ihrer Weise Zugang zu diesem Jesus. An einem Beispiel aus aus der Gegenwart können wir uns dem getreuen Zeugen Jesus weiter nähern. Nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler im Jahre 1933 übernahm der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer die Betreuung der deutschen evangelischen Gemeinde in London – Sydenham. Doch er hielt es in England nicht aus, kehrte nach zwei Jahren nach Deutschland zurück und übernahm die Leitung des Predigerseminars der Bekennenden Kirche, obwohl er auf der schwarzen Liste der Gestapo stand. Nach dem Entzug der Lehrerlaubnis für Hochschulen kann Bonhoeffer nur noch im Untergrund lehren und muss jeden Tag seine Verhaftung befürchten. Deshalb nahm er 1939 die Einladung zu einer Vortragsreise in die USA an. Seine Freunde rieten ihm, in den USA zu bleiben. Dennoch kommt Bonhoeffer nach Deutschland zurück, um „im Angesicht des Todes“ seine Schwestern und Brüder nicht im Stich zu lassen.Heute können wir als Deutsche mit erhobenem Haupte leben, weil es solche Menschen wie Dietrich Bonhoeffer gegeben hat. Sie sind die Zeugen, dass es trotz aller Barbarei immer auch ein anderes Deutschland gegeben hat.

Jesus ist seit 2000 Jahren für unzählige Menschen der Zeuge für Gottes liebende Zuwendung zu uns Menschen geworden. Er wurde zu der neuen Feuersäule für die Treue Gottes, er wurde zum Weg durch die Wüste dieses Lebens, zum Manna in Zeiten der Not, zum Wegbegleiter und Freund. Es lohnt sich an dieser Stelle den wunderschönen Text von Angelus Silesius (1657) zu meditieren: „Ich will dich lieben meine Stärke“ und zwar alle sieben Strophen.

Jetzt aber stellt sich – und zwar mit Recht -die Frage nach der Erlösung  – und das weiß ich sehr genau, weil ich selbst mit dieser Frage ein ganzes Leben lang gerungen habe : Ist nicht Jesus, der Sohn Gottes, der menschgewordene Losgos, der zu uns Menschen herabgestiegen ist, um uns zu erlösen von Adams und unserer eigenen Schuld? Hat uns nicht Jesus durch sein vergossenes Blut versöhnt mit dem Himmlischen Vater, so dass wir auch heute seinen Tod verkünden und bei jeder Abendmahlfeier seines gefolterten (zerbrochenen) Leibes und seines vergossenen Blutes dankbar gedenken? Man lese nur einmal langsam und bedachtsam den wunderbaren Text von Paul Gerhardt „O Haupt voll Blut und Wunden“ oder höre sich die Matthäus – Passion von Johann Sebastian Bach an. Seit 1000 Jahren hängt deshalb auch das Leidenskreuz in unseren Kirchen und Häusern. An dieser Frage nach der Erlösung durch den Tod Jesu bin ich lange Zeit „erstarrt“. Ist die Kette nicht lückenlos für die Sünde des Menschen von Adam und Eva, Kain und Abel, der Sündflut, den Klagen der Propheten, den Kriegen ….. bis zur Shoa? Müssen wir nicht tiefe Dankbarkeit haben, dass Jesus durch seine Treue bis zum Tod diese Ungeheilsgeschichte durchbrochen hat? „Wir danken Dir, Herr Jesus Christ, dass du für uns gestorben bist, ach lass Dein Blut und Deine Pein an uns nicht sein verloren sein“, heißt es in einem der schönsten Passionslieder. Müsste ich nicht die gesamte christliche Tradition ( die ich in mir verinnerlicht fühle) über Bord werfen, wenn ich an „diesen fundamentalen Glaubenswahrheiten“ rühre?  Aber hat nicht anderseits gerade das Judentum jegliche Art von Menschenopfer überwunden? Die Geschichte von der nicht stattgefundenen Opferung Isaak  (Gen 22, 1-19) ist ja im Alten Testament das Hohe Lied auf das Leben, das Gott liebt und die strikte Absage an alle Menschenopfer. Sträubt sich nicht in mir alles gegen einen Gott, der seinen Sohn auf die „Dead – Line“ schickt, der Blut sehen will, Todesangst zu seiner eigene Befriedigung braucht?  Selbst wenn es diesen Gott gäbe, müsste ich das zwar akzeptieren, aber wie und warum sollte ich ihn lieben?  Wir leben in einer Umbruchszeit. Es kann mehrere Generationen dauern, bis wir die christliche Überlieferung von der Erlösung neu verstehen. Dieser Weg ist nicht leicht und erzeugt Ängste. Aber auch in der Vergangenheit war der Weg des Umdenkens (Mk 1,15: Wandelt euch durch ein neues Denken) immer beschwerlich und führte zu Auseinandersetzungen.  So war es bei der Kanonbildung des Neuen Testamentes und bei der Herausbildung des christlichen CREDO, genauso bei der Integration der griechischen Klassik durch die Scholastik und bei der Verabschiedung vom Gottesgnadentum der Könige und Fürsten oder der Verabschiedung von dem „extra ecclesia nulla salus“ = außerhalb der Kirche gibt es kein Heil) , um nur einige Beispiele zu benennen. Tausend Jahre lang gab es in den christlichen Kirchen kein Leidenskreuz. Dass sich dies dann änderte, lag vielleicht auch an den schweren Zeiten. Wir müssen es lernen, die Überlieferung von Jesus mit unseren Augen anzuschauen.

Einige Konturen zeichnen sich schon heute ab.

Die klassische Lehre von der Erbsünde dürfen wir nicht mehr wie bisher historisch verstehen, also dass sich das erste Menschenpaar gegen Gott entschieden habe und dadurch für die ganze Menschheit die schützende Gottes – Nähe (Paradies) und die Berufung zur ewigen Seligkeit (Himmel) verloren habe. Die Interpretation von Gen 2,4aff durch Walter Simonis im Sinne einer symbolischen Darstellung der menschlichen Freiheits- und Wagnisgechichte könnte den Weg zeigen.

Die Schöpfung  dürfen wir nicht als statisches Geschehen in grauer Urzeit verstehen, sondern als dynamischen Prozess, in Entwicklung, mit Vorläufigkeiten und Übergängen. Vergehen, Sterben und Tod sind Teil dieses Schöpfungsprozesses, dem auch der Mensch als Teil der Schöpfung ungeschützt ausgesetzt ist, nicht in einem ewigen Kreislauf sondern zielgerichtet, aber aufgrund unserer raum – zeitlichen Erkenntnisbegrenzung für uns hier und jetzt nicht als Gesamtgeschehen überschaubar.Es gibt nur diese Welt, die unsere Welt (als Geschöpfe uns anvertraut) und Gottes Welt (als ihr Schöpfer) gleichermaßen ist. Himmel und Erde, Diesseits und Jenseits sind Glieder der einen Wirklichkeit.

Unsere Beziehung zu Gott geschieht in einer Spannung von Distanz (Schöpfer, Richter, Geheimnis) und Nähe (Geborgenheit, Nähe, Vertrauen). Auch in der Vollendung (Himmel) wird uns Gott nicht direkt zugänglich, denn der Schöpfer wird nie zu einem Geschöpf. Sünde ist nicht eine Beleidigung Gottes (das Geschöpf kann den Schöpfer nicht beleidigen) sondern immer menschliches Fehlverhalten: gegen mich selbst, gegen einen anderen Menschen, gegen die Gemeinschaft, gegen die Natur. Sünde hat immer Folgen für mich, für andere, oft auch für die nächsten Generationen. Nur sehr indirekt dürfen wir von einer Sünde gegen Gott sprechen, insofern wir Seine Schöpfungsordnung und Seine Berufung mißachten. Die Lehre von Hölle und Fegefeuer sind nicht Gegenstand der christlichen Frohbotschaft sondern Bildworte für die Folgen der Sünde auch für den Täter. Wir sprechen heute von der Hölle von Auschwitz und in unserem kollektiven Unbewussten ist der industriell organisierte Massenmord von Tausenden von Menschen (immer in einem Akt) für immer eingegraben.

Erlösung ist nicht etwas Zusätzliches sondern Aspekt des Schöpfungsgeschehens im Sinne von Vollendung. Erlösung ist die Chiffre für die bleibende Nähe Gottes (= seine Treue zu seiner Schöpfung), die uns auch ständig daran erinnern soll, dass wir keinen Rechtsanspruch auf die Vollendung haben (Gnade). Erlösung ist aber auch die ständige Erinnerung, dass alles Leben der Metamorphose des Sterbens bedarf. Der Glaube ist die vertrauende Antwort des Menschen auf die Treue des Schöpfers zu seiner Schöpfung. Es gehört zu den Sünden christlicher Kirche, den Anspruch auf den Heilswillen Gottes für sich und völlig exklusiv in Anspruch genommen zu haben. Die von der christlichen Theologie entwickelte Erlösungslehre diente mehr der Rechtfertigung eigener Macht als der Befreiung.

Jesus von Nazaret, der Gottessohn und Menschensohn, ist für alle Zeiten durch sein Leben und Sterben Zeuge für Gottes Schöpfernähe und Treue. Als der lebende Kyrios ist er für seine Jünger das Bild des unsichtbaren Schöpfers und führt das Neue Volk Gottes durch die Geschichte. Die christliche Kirche muss ihre in 2000 Jahren gewachsene Selbsterhöhung aufgeben und ihre Aufgabe in Zeugenschaft und Gefährtenschaft neu beschreiben. Der jüdische Religionsphilosoph Franz Rosenzweig (1886 – 1929)  vergleicht sehr schön das Christentum mit den Strahlen des Davissterns, die aus dem ewigen Feuer der jüdischen Mitte heraus in das Dunkel der heidnischen Welt weisen.

 

Gott als Liebhaber des Lebens

Jesus als der getreue Zeuge für die Treue des Schöpfers

Wir als seine Jünger

die Kirche als Licht in der Dunkelheit der angefangenen Welt

Gott will, dass alle Menschen zur Vollendung kommen

Lechaim – auf das Leben.

Vollendung

 

Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen

Fensterbild von Hundertwasser. Eine ausschließliche Urhberschaft konnte nicht festgestellt werden.

Die Frage „ Wie kann das Gott zulassen?“ führt ins Abseits, denn Gott lässt das alles zu, was wir an Schrecken der Natur und an Schrecklichkeit menschlichen Tuns tagtäglich erleben. Alle Versuche, Gott in seiner Allmacht und seiner Güte zu lassen, ihn aber freizusprechen von den Schrecken und Makeln seiner Schöpfung, erscheinen makaber und spitzfindig. Das Wort aus dem Römerbrief „Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn“ (Röm 6,23), hat zweifellos einen tiefen Sinn, aber ist missverständlich. Ob wir in die Natur schauen, in unseren Alltag oder mit dem Hubble – Teleskop in die Galaxien, immer finden wir den Tod, wenn auch mit vielen Gesichtern. Alles in der uns erfahrbaren Welt lebt vom Austausch. Weil der eine stirbt, lebt der andere. Es spricht vieles dafür, dass wir in unserer christlichen Tradition den evolutionären Charakter der Schöpfung noch lange nicht verinnerlicht haben. Naturkatastrophen wie die Tsunamie – Welle sind Teil des Schöpfungsgeschehens, also weder etwas Böses noch eine Strafe. Diese Schöpfungszugehörigkeit bezieht sich auch auf uns Menschen. Jeder von uns weiß, dass er sterben wird. Auch die Menschen, die die Tsunami – Welle überlebt haben, werden morgen oder übermorgen sterben. Jeder von uns ist gewissermaßen ein Todeskandidat auf Abruf, ohne dass wir Genaues um das Wann und Wie und Wo wissen. Seit Einsteins Relativitätstheorie  können wir es uns allerdings vorstellen, dass Zeit und Dauer lediglich ein Moment unseres subjektiven Empfindens sind, so wie den Liebenden keine Stunde schlägt und dem Kranken ein Tag zur Ewigkeit werden kann.Vielleicht gibt es auch bei Gott eine Gleichung für den Wert unseres Lebens, die wir nicht kennen? Wenn es Gott als die Mitte der Schöpfung wirklich gibt (auch wir Christen haben hier nur Hoffnung und keineswegs verbriefte Gewissheit), und dieser nicht ein Molloch ist, sondern nach dem Glauben Jesu wie ein liebender Vater, der uns im Blick behält, dann gibt es für jeden Menschen eine innere Sinnhaftigkeit seines Lebens. Wenn wir aber nur Zufallsergebnis eines kalten und meist finsteren Weltalls sind, dann gibt es keine Sinnantwort, wenn ein Kind stirbt oder eine Mutter bei der Geburt oder 200.000 Menschen durch eine Riesenwelle umkommen. Dann ist es so und Trost gibt es höchstens durch die Zeit.

 

Der Mensch als Meister des Bösen

Zu der Todesverfallenheit unseres Lebens gehört auch die Tatsache der Sünde. Wir tun allerdings gut daran, dieses biblische Wort in seinem ursprünglich gemeinten Sinn zu verstehen. Die frühe Kirche sprach von Kapitalsünden, in der Übersetzung unserer Sprache heißt das: Holocaust, Völkermord, Kriegsverbrechen, Mord, Vergewaltigung, Folterung,  Kinderschändung, Ausbeutung, Machtgier, Tierquälerei, Mobbing, Raub …….. die Liste lässt sich fortsetzen. Die Bibel meint bei Sünde nie die „lässlichen Sünden“, die wir als katholische Jugendliche regelmäßig beichten mussten; gemeint  aber sind: Fanatismus, Grausamkeit, Gier und diese ganze Legion von inneren Verbiegungen, aus denen dann immer der Schrecken wie eine Schlange aus ihrer Höhle kriecht. Die jüdischen Väter und Mütter haben nicht umsonst, Schreckensgeschichten an den Anfang ihrer heiligen Bücher gestellt. Weil wir Teil dieser Schöpfung sind, lebt in uns das Gesetz des Fressens und Verdrängens und kraft unserer Intelligenz können wir die arteigene Tötung, die es in der Natur nur als entartete Ausnahme gibt, sogar zur alltäglichen Praxis machen. Es ist ein Irrtum zu meinen, dass Gott eingreift. Der gewaltsame Kreuzestod Jesu sollte uns eines Besseren belehren. Auch das Christentum hat die Bosheit des Menschen nicht beseitigt. Im Gegenteil kann man manchmal sogar den Eindruck haben, dass in der Moderne die Büchse der Pandorra erst richtig geöffnet wurde. Auch die christliche Kirche trägt nicht das Weiß der Unschuld. Es gibt nicht nur eine heilige sondern auch eine sündige Kirche, sagte Mario von Galli bei seiner berühmten Predigt zum Eucharistischen Kongress im Münchener Olympiastadium.

 

Vollendung I: Ermutigung zum Weitergehen

“ Wie wunderlich ist doch diese Strafe./ Der gute Hirte leidet für die Schafe/ die Schuld bezahlt der Herre, der Gerechte/ für seine Knechte.“, so heißt es in einem Kirchenlied. (GL Nr. 180/4). Der getreue Zeuge für die Güte Gottes wurde zum Opferlamm für alles Schlechte in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Das Leben wurde zum Jammmertal, jeder Mensch zum Sünder gemacht, die Zerknirschung zur Grundhaltung erklärt; aber da gab es auch das Lied „Getröst, getröst, wir sind erlöst“. Und neben der Hoffnung auf die Freuden des Himmels standen Tür an Tür die Feuer der Hölle. Nicht selten wurde aus der Frohbotschaft des Jesus von Nazaret eine Drohbotschaft der christlichen Kirchen. Wir haben kein Recht zum Richten über den Glauben der früheren Generationen, es gab ja auch andere Lieder, wie der Choral von Angelus Silesius aus dem Jahr 1657 „ Morgenstern der finstern Nacht, der die Welt voll Freuden macht“. Es gab einen heiligen Franziskus und eine große Theresia, es gab Mystiker wie Meister Eckehard. Aber wenn wir das Evangelium an die nächsten Generationen weiter geben wollen, dann müssen wir es anders buchstabieren. Der Evangelist Johannes hat uns die wunderbare Geschichte von der Begegnung am Jakobsbrunnen überliefert ( Joh 4,5ff). Samaria war damals für den frommen Juden wie früher (und vielleicht auch noch heute)  für einen deutschen Katholiken eine evangelische Abendmahlsfeier. Jesus aber hatte keine Berührungsangst, so beschreibt ihn der Evangelist. Jesus vergleicht sich mit einer sprudelnden Quelle, deren Wasser ewiges Leben schenkt. Ist das nicht ein wunderbares Bild: Gott mutet uns nicht nur dieses Leben zu (und für manche / viele Menschen ist dieses Leben unvorstellbar erbärmlich), sondern er gibt uns auch Wasser, Brot, Licht und Hoffnung. Gott gibt jedem Menschen eine Perspektive und bittet ihn:“ Geh weiter“. Jesus ist der getreue Zeuge für diesen Gott und für seine Zuwendung.

Vollendung II. Warnung

Im kollektiven Gedächtnis der christlichen Kirchen gibt es ein tiefes Wissen um die Gefahren und Risiken unseres Lebens.Deshalb wurden wohl apokalyptische Texte in die eigene Überlieferung integriert. Frühere Generationen lebten in einer für uns kaum vorstellbaren Angst vor dem strafenden Gott. Jeder Mensch stand ständig in der Gefahr, sich die ewige (!)  Verdammnis einzuhandeln. Die christlichen Theologen lieferten die Erklärungen. Die  römischen Päpste ( und andere)  haben aus der Höllenangst ein einträgliches Geschäft gemacht. Aber auch die Ministranten in der katholischen Kirche des vorigen Jahrhunderts fürchteten sich vor dem Gott, der alles sieht und nichts vergisst. Zum Sondergut des Evangelisten Lukas  gehört die Geschichte vom reichen Mann und vom armen Lazarus (Lk 16,19-31). Sie hat für den reichen Prasser kein Happy End. Alle drei Synoptiker überliefern das unerbittliche Jesuswort über die Kinderschänder (Mk 9,42; Mt 18,6f; Lk 17,1ff). Matthäus und Lukas bringen das Gleichnis vom großen Gastmahl, bei dem sie wie die alten Propheten dem auserwählten Volk Israel die Verweigerung als Schuld ins Gesicht schrieen ( Lk 14,15ff; Mt 22,1ff). heute wären wir Christen an der Reihe. Lukas bringt ein Jesuswort: “Nein sage ich euch, sondern wenn nicht ihr umdenkt, alle gleichermaßen werdet ihr umkommen.“ ( Lk 13,3). Und jeder von uns hat das Gleichnis von den Talenten im Ohr. Wahrscheinlich müssen wir uns vor dem Bild eines strafenden Gottes verabschieden, es gehört auch nicht zur Verkündigung Jesu. Aber richtig ist die Verantwortung, die wir für das uns anvertraute Leben haben, das Leben, in das wir durch den Schöpfungswillen Gottes gerufen wurden. Weil Schöpfung ein Prozess auf das Ziel der Vollendung ist, gilt dies auch für uns Menschen. Jeder von uns ist auf dem Weg und gestaltet im Rahmen (seiner zeitlichen und äußeren Bedingungen und Möglichkeiten seiner Vorgaben) sein Leben. Die Mystiker sprechen von einem inneren Reifen. Die asiatischen Religionen sprechen vom Karma.  Die Astrophysik spricht von sogenannten schwarzen Löchern, die Materie in sich aufsaugen und (soweit ich das verstehe) auflösen. Dieses Bild sollte uns nachdenklich machen: Der Weg des Menschen ( und eines jeden Menschen! ) führt in die Vollendung (Himmel) oder in die Auflösung (Hölle). Wir müssen mit der realen Möglichkeit rechnen, dass wir aus dem Nichts kommen und nach dem Zwischenspiel dieses Lebens ins Nichts zurückfallen.

 

Vollendung III: Hoffnung

Was wir als Christen wie einen Schatz in uns tragen, ist die Zuversicht, dass die Schöpfung eine Werdewelt ist, nicht eine Entwicklung in den Kältetod hinein, nicht ein ewiger unentrinnbarer Kreislauf, sondern ein Weg auf die Vollendung hin. Es gibt im Römerbrief zwei Sätze, die unserem heutigen Denken und Wissen sehr entsprechen: „ Die Schöpfung ist der Vergänglichkeit unterworfen, ….aber zugleich gab Er ihr Hoffnung.“  und „denn wir wissen, dass die gesamte Schöpfung bis zum heutigen Tag seufzt und in Geburtswehen liegt.“ (Röm 8,20.22). Christlicher Glauben ist zutiefst davon überzeugt, dass die Schöpfung, so wie wir sie jetzt erleben und deren Teil wir sind, noch nicht vollendet ist. Schönheit und Unvollkomenheit sind deshalb die beiden Seiten der Jetztzeit. Diese ist Teil unserer gesamten Geschöpflichkeit, gefährdet und unvollkommen, zugleich in sich wertvoll und durchaus liebenswert, aber eben erst der Anfang, so wie es Elisabeth Kübler – Ross mit dem Vergleich von Raupe, Puppe und Schmetterling eindrucksvoll zeichnete. Daß das jetzige Leben Vorgeschmack und Ersterfahrung ist, also durchaus seinen Wert in sich hat, aber eben auch Vorbereitung, Einübung, das istdie innerste Mitte des christlichen Glaubens. Als Christen setzen wir auf den Gott des Jesus von Nazaret. Auch die aufgrund der Tsunami – Welle massenweise im Meer Ertrunkenen und vielleicht von Haifischen Gefressenen sind auf dem Weg zu Gott, ihrem Urspung und ihrem Ziel. Für diesen Glauben an den Weg eines jeden Menschen zu Gott hin ist uns Jesus Christus Wegweiser, Pilot, Lotse, Prophet, der neue Adam, Erlöser, Mittler, Garantie, Eckstein, Quelle, Licht, Brot –Evangelium (gute Botschaft) für alle Zeit. Theologisch gesehen ist die Naturkatastrophe von Asien eine Herausforderung an uns Lebende, den Glauben an Gott weiterzugeben an die nächste Generation, die in keiner anderen Welt leben wird, höchstens mit anderen Problemen. Human gesehen und auch das gehört zum christlichen Glauben, gehört es zum Sinn dieses Lebens, aktuelle Lebensnot zu lindern, Menschen in Trauer zu trösten und zum Weiterleben zu befähigen.  Jesus war wie ein Bergsteiger, der auf einem Gipfel steht und weit vorausschaut. Er sah die Gipfel in der Ferne, sie waren so nah und doch in Wirklichkeit so fern. Deshalb vielleicht seine Zuversicht. Jesus sah die Welt – unsere Welt – mit den Augen Gottes. Und vielleicht ist Gott wie ein Künstler, der an dem rohen Stein hämmert, aber die endgültige Gestalt immer vor Augen hat.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kittlauss Aug 8th 2012 01:40 pm Biblische Studien Keine Kommentare bisher Facebook Kommentare

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